Seit den 1870er Jahren konzentriert die Deutsche Bank ihre Dienstleistungen im Bereich Wealth Management auf unternehmerisch denkende Einzelpersonen und Familien mit enger europäischer Vernetzung.

Die Tätigkeit der Deutschen Bank als Wealth Manager geht fast bis zur Gründung der Bank zurück. Eines ihrer Ziele war damals, „die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland, den übrigen europäischen Ländern und überseeischen Märkten zu fördern und zu erleichtern", was bedeutete, deutsche Unternehmer bei ihren internationalen geschäftlichen Aktivitäten zu unterstützen. Es lag daher nahe, dass sich diese Pioniere des Exportgeschäfts und des internationalen Handels auch bei ihren persönlichen finanziellen Belangen auf unsere Bank verließen.

 

Im späten 19. Jahrhundert agierten Bankiers in Berlin neben ihren alltäglichen Aufgaben häufig als Testamentsvollstrecker oder Nachlassverwalter für wohlhabende Kunden. So war zum Beispiel der Leiter der Potsdamer Filiale der Deutschen Bank jahrelang als Finanzberater des deutschen Kaiserhauses tätig und übte diese Tätigkeit auch nach seiner Pensionierung weiter aus.

 

 

Wie die Deutsche Bank ihr globales Wealth-Management-Netzwerk ausbaute

Die ersten Privatkunden der Deutschen Bank eröffneten ihre Konten und Depots im Juli 1870. Im darauf folgenden Jahr wurde in der Berliner Zentrale ein Schalter eröffnet, der ausschließlich der Abwicklung von Einlagengeschäften diente. Einer der ersten Privatkunden dort war Otto Michaelis, Direktor des Reichskanzleramtes. Er eröffnete 1876 ein Einlagenkonto, das ihm feste Zinssätze garantierte und Zahlungen per Scheck ermöglichte. Bereits dieser Zeit wurden Privatkunden auch beim Kauf von Anleihen und Aktien beraten, die sie in einem Wertpapierdepot bei der Bank verwahren konnten.

 

Ab 1891 bot die Deutsche Bank ihren Kunden einen revolutionären Service. Vermögende Kunden, die verreisen wollten, konnten Schmuck, Silberwaren und andere Wertgegenstände in Schließfächern in einem Tresorraum verwahren. In größeren Filialen öffneten außerdem spezielle Privatkunden-Abteilungen, in denen den Kunden Tageszeitungen, Finanzzeitschriften und Nachschlagewerke in gemütlichen Lounges zur Lektüre bereitgestellt wurden.

 

Erst in den späten 1920er-Jahren erweiterte die Deutsche Bank ihr Angebot um Sparkonten, die bislang das Kerngeschäft der Sparkassen gewesen waren. Nach den Jahren der Weltwirtschaftskrise, des Nationalsozialismus und des Krieges nutzte die Bank ihre Erfahrung in der Betreuung von Privatkunden, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die für alle zugänglich waren. 1959/60 wurden Kleinkredite und Girokonten für Privatkunden eingeführt. In den Bereichen Investmentbanking, Unternehmensfinanzierung und Vermögensverwaltung wurde die Bank ab den 1980er-Jahren global tätig - und betreute zudem eine große Zahl von Privatkunden in mehreren Ländern.

 

Dennoch gab es immer eine erhebliche Zahl wohlhabende Familien, die maßgeschneiderte Dienstleistung benötigten. Gründe dafür waren etwa multinationale Geschäftsinteressen, Vermögenswerte und Familienmitglieder in verschiedenen Ländern, häufige Auslandsreisen, komplexe Vereinbarungen über Vermögensverwaltung und Vermittlungstätigkeiten, ungewöhnliche Kreditanforderungen und vieles mehr. Ende 2002 richtete die Bank den Bereich Wealth Management ein, um genau diesen Bedürfnissen nachzukommen. 

 

Im Wealth Management der Deutschen Bank flossen die Erfahrung mit Unternehmern und das umfassende Spektrum eines globalen Kapitalmarktinstituts zusammen. Dies schuf die Reputation der Deutschen Bank als zuverlässiger Partner, der selbst in komplexen Problemsituationen lösungsorientiert handelt und Dienstleistungen anbietet, die sonst nur institutionellen Anlegern vorbehalten waren.

Deutsche Bank Wealth Management vereint moderne Ansätze und traditionelle Werte

Als Claudio de Sanctis 2019 bei der Deutschen Bank zum Global Head of Wealth Management ernannt wurde, bekräftigte er die „einzigartige Ausrichtung auf die Betreuung von Unternehmern und Familien mit europäischer Anbindung“. Dies entspricht ganz dem Leitbild, das die Gründer der Bank 150 Jahre zuvor formulierten. Doch seitdem hat sich auch viel verändert. Das Wealth Management ist heute eine globale Organisation, die Unternehmer aus über 80 Ländern unterstützt. 

 

„Keine Bank hat … ein historisches Verständnis für Handelsfinanzierung und das Kreditgeschäft, wie es die Deutsche Bank hat“, so de Sanctis gegenüber der Schweizer Wirtschaftszeitung Finanz und Wirtschaft im Juni 2020. „Wir finanzieren weltweite Unternehmungen seit 150 Jahren. Und ich meine richtige Finanzierung. Das machen wir mit deutschen, europäischen, amerikanischen und asiatischen global tätigen Unternehmen seit Jahr und Tag, und das macht uns praktisch einzigartig.“

 

Auch nach 150 Jahren ist die Deutsche Bank noch immer hervorragend positioniert, um Unternehmerfamilien zu unterstützen. Dabei sind aber die Zielsetzungen der Familien weit wichtiger geworden als ihr Standort.

 

Wenn Sie mehr über die Geschichte der Deutschen Bank erfahren möchten, fragen Sie bitte Ihren Relationship Manager nach einem kostenlosen Exemplar von Deutsche Bank: Die globale Hausbank 1870-2020 (Propyläen Verlag, 2020) oder besuchen Sie:  #PositiverBeitrag

 

 

Wir danken Dr. Martin L. Müller, Leiter des Historischen Instituts der Deutschen Bank, für seine Hilfe und Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels.

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