Turning Points – Wolfgang Grupp junior, Trigema

Turning Points – Wolfgang Grupp junior, Trigema

Große Fußstapfen in T-Shirts: Wolfgang Grupp junior über den Wendepunkt seines Lebens, seinen Umgang mit Risiken und warum es wichtig ist, seinen Werten treu zu bleiben

Der 1. Januar 2024 war ein Wendepunkt in Wolfgang Grupp juniors Leben. Einer, auf den er lang hingearbeitet hat, sich intensiv vorbereitete – quasi sein Leben lang. Der 33-Jährige übernahm, zusammen mit seiner Schwester, an diesem Tag ganz offiziell das Unternehmen seines Vaters, einem der bekanntesten deutschen Unternehmer. Er führt jetzt zusammen mit seiner Schwester Bonita in vierter Generation den Textilhersteller Trigema, bekannt durch seine T-Shirts – und Wolfgang Grupp Senior. Was den Junior von seiner Schwester als Geschäftsführer unterscheidet: Er ist auch persönlich haftender Gesellschafter.

Der 1. Januar ist für Wolfgang Grupp junior folglich ein Wendepunkt, der möglicherweise auch persönliche Folgen haben kann. „Man denkt schon mal mit einer anderen Risikoaversion“, sagt Wolfgang Grupp junior. Er könnte die Konsequenzen von Entscheidungen schließlich auch selbst spüren. Er habe aber im vergangenen Jahr nicht anders entschieden als jetzt und immer gewusst, „dass diese Situation irgendwann kommt“.

 

Wie Familie und Geschäft bei Trigema miteinander verwoben sind

 

Der Ratschlag des Vaters sei „definitiv“ eine Art doppelter Boden. „Das ist ein großer Luxus, den wir haben, dass unsere Eltern auch in der Firma sind. Sie sind ganz wichtige Ratgeber“, sagt der Junior. Was er an dem Wendepunkt bei allem familiären Support spürt, ist „eine andere Verantwortung“. Seine Schwester und er seien in die Rolle „reingewachsen“, man sei die Veränderungen als Familie zusammen angegangen.

 

„Das ist das, was mich geprägt hat: Dass es dieses Betriebsfamilien-Leben gab, das Nah-Dran-Sein. Wir waren bei Betriebsfesten dabei, bei Jubilar-Ehrungen, bei Verabschiedungen. Und als Kinder im Büro und in der Produktion. Das war immer schön und man hat einfach alles miterlebt. Und irgendwann hat man dann gesagt: Das möchte man auch mal machen.“

Die nächste Generation: Trigemas Wendepunkt

 

Ob das mit der neuen Führung funktioniert hat oder nicht, könne man ohnehin erst „in ein paar Jahren“ richtig einschätzen. Man müsse heute „ganz ehrlich sagen: wir sind gerade in der Übergangsphase“. Auch in einer Erfolgsgeschichte wie Trigema habe es immer wieder negative Wendepunkte, „schwierige Zeiten“, gegeben über die vergangenen 50 Jahre. New Economy Krise zu Beginn des Jahrtausends, Corona, Ukrainekrieg. „Das sind entscheidende Punkte, die man durchstehen muss Das sei eine „Kunst“ seines Vaters gewesen, mit solchen Wendepunkten fertig zu werden, sagt Wolfgang Grupp junior – und blickt auf die nächsten Wendpunkte: Erst im Umgang mit einer Krise kann man seiner Einschätzung nach sagen, ob der Generationenwechsel gut funktioniert hat.

 

„Klar, gibt es immer wieder Zweifel.“ Die Fußstapfen des Vaters seien schließlich „sehr groß“ und schwer zu füllen. „Wir müssen sie einfach anders gestalten.“ Die Textilbranche stehe in Deutschland vor großen Herausforderungen. Stichworte Energie, Produktionskosten im Generellen, Fachkräftemangel. „Da macht man sich manchmal seine Gedanken“, gibt der Jung-Unternehmer zu. Aber „wir sitzen hier in einem Boot und müssen das steuern. Das ist unser großes Ziel, das motiviert.“

Die Bedeutung von ‘Made in Germany’ für Trigemas Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

 

„Made in Germany ist ein Konglomerat von den Werten, die wir lieben. Qualität, Verlässlichkeit, Verantwortung, Innovation.“ So produziert Trigema nicht nur ausschließlich in Deutschland, sondern sogar ausschließlich in Baden-Württemberg. Für Wolfgang Grupp junior auch eine Frage der Verantwortung. Man habe Mitarbeitende, die seit mehr als 40 Jahren im Unternehmen seien. Solle man denen sagen, „wir nähen jetzt lieber woanders“?

Bislang ist der Textilhersteller stark auf Deutschland fokussiert, Wolfgang Grupp junior aber „will auch international schauen, was es für Märkte gibt“ und „neue Kundengruppen erschließen“. Es sei die große Kunst seines Vaters, immer wieder neue Zielgruppen zu erschließen und Geschäftsfelder aufzubauen – wie den Online-Handel. Trigema wolle eine Art „neutraler Raum“ sein, „wo Leute uns nicht nur aus Fashion-Gründen kaufen, sondern aus Gründen der Nachhaltigkeit und Qualität“.

Alles umzukrempeln, „ist nicht unsere Philosophie. Wir haben einfach eine kontinuierliche Innovation auf Basis von Werten. Das ist uns wichtig.“ Einen Strategiewechsel und den „großen Knall“ werde es nicht geben. „Warum? War ja nicht so, dass die letzten Jahre so schlecht waren.“

Ratschläge für Unternehmer*innen

 

„Nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen. Das war immer eine Lehre, die wir schon in der Kindheit mitbekommen haben, dass man gesagt hat, man muss die guten Zeiten auch genießen, man soll sich auch etwas gönnen und es mitnehmen - und wissen, dass es immer wieder eine Zeit geben wird, die schwieriger wird. Daher muss man auch vorsorgen.“ Er mahnt zu Gelassenheit im Umgang mit Krisen. „In jeder Firma ist es so, dass es herausfordernde Zeiten gibt und bessere Zeiten. Und gerade Firmen, die über Jahrzehnte Bestand haben, werden immer wieder solche Phasen durchleben.“ So wie die Volkswirtschaft insgesamt. Für ihn ist wichtig, „dass man dieses Bewusstsein hat“.

Was Wolfgang Grupp junior über seinen Führungsstil sagt, über „ehrliche T-Shirts“, wie sein Vater weiterhin Trigema dient und vieles mehr, erfahren Sie im Video:

Kurzsteckbrief Trigema

  • Deutscher Textil- und Bekleidungshersteller mit Sitz in Burladingen/Baden-Württemberg
  • Mitarbeitende: 1200
  • Umsatz: 129,3 Mio. Euro (beides 2023)

'

Die Bank für Entrepreneure

Die Bank für Entrepreneure

Wir unterstützen Unternehmerfamilien bei der Verwaltung ihrer geschäftlichen und persönlichen Finanzen seit 1870

Für den Entrepreneur ist jede geschäftliche Entscheidung auch eine persönliche. Als Bank für Entrepreneure kombinieren wir unsere Stärken aus dem Wealth Management, der Unternehmensbank und unserer Investmentbank, um sie über einen einzigen Ansprechpartner zugänglich zu machen: Ihre*n Berater*in.

Erfahren Sie, wie wir Sie und Ihre Familie in jeder Phase Ihrer Unternehmensgeschichte unterstützen können.



In Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie im asiatisch-pazifischen Raum gilt dieses Material als Marketingmaterial, in den USA ist dies jedoch nicht der Fall. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, dass Prognosen oder Ziele erreicht werden können. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Meinungen und hypothetischen Modellen, die sich als falsch erweisen können. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Renditen. Die Wertentwicklung bezieht sich auf einen Nominalwert, der auf Kursgewinnen/-verlusten beruht und die Inflation nicht berücksichtigt. Die Inflation wirkt sich negativ auf die Kaufkraft dieses nominalen Geldwerts aus. Je nach aktuellem Inflationsniveau kann dies zu einem realen Wertverlust führen, selbst wenn die nominale Wertentwicklung der Anlage positiv ist. Investitionen sind mit Risiken verbunden. Der Wert einer Anlage kann sowohl fallen als auch steigen, und Sie erhalten möglicherweise zu keinem Zeitpunkt den ursprünglich investierten Betrag zurück. Ihr Kapital kann gefährdet sein.

Hinweis auf Bezeichnungsänderung: Die ehemalige Internationale Privatkundenbank hat am 20. Juli 2023 als neuer Teil der Privatkundenbank der Deutschen Bank diese Bezeichnung übernommen.

Die Inhalte und Materialien auf dieser Website können als Marketingmaterial betrachtet werden. Der Marktpreis einer Anlage kann sowohl fallen als auch steigen, und Sie erhalten möglicherweise nicht den ursprünglich investierten Betrag zurück.Die auf diesen Webseiten enthaltenen Produkte, Dienstleistungen, Informationen und/oder Materialien sind möglicherweise nicht für Einwohner bestimmter Gerichtsbarkeiten verfügbar. Bitte beachten Sie für weitere Informationen die Verkaufsbeschränkungen für die betreffenden Produkte oder Dienstleistungen. Die Deutsche Bank erteilt keine Steuer- oder Rechtsberatung; Potenzielle Anleger sollten sich von ihren eigenen Steuerberatern und/oder Rechtsanwälten beraten lassen, bevor sie eine Anlage tätigen.