Ob beruflich oder privat – das Leben ist in vielerlei Hinsicht ein Balanceakt. Dies trifft auch für Wachstum und Wirtschaftspolitik zu.
So stehen die Zentralbanken vor der Herausforderung, die Inflation durch Zinserhöhungen zu bekämpfen, ohne dadurch ihre Volkswirtschaften in eine Rezession zu stürzen. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, benötigen die Fed und andere Notenbanken sowohl korrekte Daten als auch die Kompetenz, diese vor dem Hintergrund ihrer besonderen Anforderungen und Mandate (z. B. einerseits für Wachstum und Beschäftigung zu sorgen und andererseits die Inflation zu kontrollieren) auszuwerten. So steht die US-Notenbank derzeit vor besonderen Herausforderungen, z. B. bei der Bewertung der veränderten Finanzierungsbedingungen und der Frage, inwieweit diese die Folge einer strafferen Geldpolitik oder eben anderer Faktoren wie der Schieflage regionaler Banken sind.
Anleger müssen ebenfalls einen Akt der Balance vollziehen. Taktische Entscheidungen, die aufgrund kurzfristiger Marktbewegungen getroffen werden, führen nicht zu einer nachhaltigen Rendite. Stattdessen müssen sie im Rahmen einer strategischen Asset-Allokation (SAA) getroffen werden, die auf einer breiteren Analyse der strukturellen Veränderungen der Wirtschaft und der Finanzmärkte basieren.