Volkswirtschaft: Produktivität dank Künstlicher Intelligenz
Trotz anhaltender geo- und wirtschaftspolitischer Herausforderungen erwarten wir über das Jahr 2025 hinaus eine zunehende Dynamisierung des Wirtschaftswachstums. In den USA sollte die Konjunktur von der Umsetzung der Pläne des im Januar 2025 ins Weiße Haus zurückkehrenden designierten Präsidenten Donald Trump längerfristig profitieren. Sie umfassen unter anderem hohe staatliche Investitionen, Deregulierungen und Steuererleichterungen.
Nach einem Plus von 2,0 Prozent im Jahr 2025 erwarten wir für das US-Wirt-schaftswachstum 2026 eine leichte Verbesserung auf 2,2 Prozent. Ein mitentscheidender Faktor dafür ist die hohe, durch Technologie getriebene Produktivität in den USA. Beispielsweise liegt die Arbeitsproduktivität dort aktuell rund 25 Prozent höher als in Europa. Um die Produktivitäts- und Wachstumslücke zu verringern, sollte auch Europa länder- und branchenübergreifend in Infrastruktur, neue Technologien und deren Anwendung – allen voran im Bereich Künstliche Intelligenz – investieren.
Für 2025 rechnen wir in der Eurozone mit einem durch robuste Arbeitsmärkte und steigende Reallöhne beschleunigten BIP-Wachstum von 0,9 Prozent, das die EZB mit Leitzinssenkungen unterstützen dürfte. In Asien gehen wir davon aus, dass China seine staatliche Unterstützung für Schlüsseltechnologien fortführen wird. Realwirtschaftlich könnten diese und weitere mögliche Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte 2025 zunehmend ihre Wirkung entfalten. Globaler Wachstumsmotor bleibt 2025 dank hoher Innovationskraft, der Vielzahl junger, gut ausgebildeter Arbeitskräfte und eines stabilen politischen Systems Indien mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 6,5 Prozent.