Dieser Bericht befasst sich mit einer zentralen Herausforderung für die heutige Welt: Wie können wir Energie auf eine nachhaltigere und für die Umwelt weniger zerstörerische Weise erzeugen und nutzen? Der Schwerpunkt liegt dabei in der Regel auf der Umstellung der Energieerzeugung auf Quellen, die keine CO2-Emissionen verursachen. Wir sind jedoch der Meinung, dass diese Energiewende auch eine Veränderung der Art und Weise erfordert, wie wir Energie verteilen, speichern und verbrauchen. Ein zentrales Thema ist dabei die stärkere Elektrifizierung des Energieverbrauchs, während bei der Energieerzeugung weiterhin emissionsfreie Energiequellen im Mittelpunkt stehen werden.
Die Energiewende wird weiterhin verschiedene politische Dimensionen haben. Eine Veränderung bei Energiequellen und -verbrauch wird weiterhin durch das Anreizsystem politischer Subventionen sowie durch den technologischen Wandel, der zu sinkenden Kosten beitragen wird, angetrieben. Jedoch können auch die Märkte in Verbindung mit politischen Maßnahmen als Antrieb für Reformen eingesetzt werden. Kohlenstoffpreise, Kohlenstoffsteuern und die Entwicklung freiwilliger Kohlenstoffmärkte sind ein offensichtliches Beispiel für dynamische Märkte und zeigen, wo diese versagen können.
Die Energiewende wird einige Kompromisse erfordern. Beispielsweise wird eine stärkere Elektrifizierung viele Vorteile mit sich bringen, gleichzeitig aber auch neue Anforderungen an unser Naturkapital stellen – zum Beispiel durch eine höhere Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen zur Herstellung elektronischer Geräte.
Aber sie wird auch viele Möglichkeiten für Verbesserungen schaffen. So kann beispielsweise der dezentrale Charakter der erneuerbaren Energien die Widerstandsfähigkeit des gesamten Energiesystems erhöhen und der lokalen Wirtschaft zugutekommen. Der Wandel der Energiesysteme kann auch dazu beitragen, das globale Energiesystem neu auszutarieren und dem so genannten Globalen Süden mehr Chancen eröffnen. Die Energiewende ist nicht nur eine Angelegenheit der entwickelten Volkswirtschaften: Auch die Bedürfnisse der Schwellenländer müssen dringend berücksichtigt werden.