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ESG-Prinzipien und Standards

Warum es wichtig ist, bei der Entwicklung und Umsetzung einer Anlagestrategie nach ESG-Kriterien nicht nur auf Ratings zu schauen.

Die Prinzipien für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (UNPRI) bilden mittlerweile die Grundlage der Rahmenkonzepte und Ansätze, an denen sich viele große Vermögensverwalter bei der Umsetzung nachhaltiger Anlagestrategien orientieren. Bei diesen sechs Prinzipien handelt es sich um freiwillige und ambitionierte Grundsätze, die helfen sollen, ESG-Themen in Investitionsentscheidungen einzubeziehen.

Die Unterzeichner der UNPRI verpflichten sich zur Einhaltung dieser Prinzipien. Drei der sechs Grundsätze beziehen sich unmittelbar auf die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten beim Investieren oder beim Management von Assets:

  • Prinzip 1: Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einbeziehen.

  • Prinzip 2: Wir werden aktive Anteilseigner sein und ESG-Themen in unserer Investitionspolitik und -praxis berücksichtigen.

  • Prinzip 3: Wir werden Unternehmen und Körperschaften, in die wir investieren, zu einer angemessenen Offenlegung in Bezug auf ESG-Themen anhalten.

Die übrigen drei Prinzipien zielen auf eine stärkere Akzeptanz von ESG-Kriterien im Investmentbereich ab:

  • Prinzip 4: Wir werden die Akzeptanz und die Umsetzung der Prinzipien in der Investmentbranche vorantreiben.

  • Prinzip 5: Wir werden zusammenarbeiten, um unsere Effektivität bei der Umsetzung der Prinzipien zu steigern.

  • Prinzip 6: Wir werden über unsere Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der Prinzipien Bericht erstatten.

  

Auch wenn die konkrete Umsetzung der einzelnen Prinzipien den Unterzeichnern offensteht, dienen die PRI als Handlungsorientierung. Mögliche Maßnahmen reichen von der Entwicklung ESG-bezogener Instrumente, Kennzahlen und Analysen bis hin zur Beantragung von langfristig an ESG-Themen orientierten Aktionärsbeschlüssen.

 

Derzeit gibt es noch keine einheitlichen Standards des ESG Investing, die Anlegern die nötige Orientierung geben könnten. Deshalb ist es wichtig, bei der Entwicklung und Umsetzung einer Anlagestrategie nach ESG-Kriterien nicht nur auf Ratings zu schauen.

 

Nutzen und Grenzen von ESG-Berichten

 

Zumindest in der Theorie klingt ESG Investing ganz einfach. Ob die Auswirkungen eines Unternehmens auf die wichtigsten ESG-Themen positiv oder negativ sind, lässt sich jedoch nicht immer genau feststellen. In den herkömmlichen Geschäftsberichten finden sich häufig nur wenig Informationen darüber, wie sich die Aktivitäten eines Unternehmens auf die nachhaltige Entwicklung auswirken.

 

Um die bestehende Informationslücke zu schließen, haben zahlreiche Privatunternehmen ihre eigenen ESG-Kriterien und -Ratings entwickelt. So stellen Indexanbieter wie MSCI, S&P Dow Jones und FTSE Russell eine ganze Reihe von Daten, Bewertungen und Berichten bereit, um die ESG-Performance einzelner Unternehmen zu analysieren, die Auswirkungen von Portfolios auf ESG-Themen zu beurteilen und ESG-Indizes und andere Benchmarks zu konstruieren.

Die vermehrte Verfügbarkeit von ESG-Daten trägt dazu bei, dass das ESG Investing immer weitere Verbreitung erfährt und ESG-Kriterien in Anlageprozesse stärker berücksichtigt werden.  Die ESG-Ratings verschiedener Anbieter für ein- und dasselbe Unternehmen können jedoch erheblich voneinander abweichen. Die Entwicklung globaler Standards für die ESG-Berichterstattung und -Analyse wird deshalb künftig von entscheidender Bedeutung sein. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass ESG Investing auch tatsächlich dazu beiträgt, ESG-Themen auf den globalen Finanzmärkten zu etablieren.   

Auch wenn ESG-Ratings und -Scores wichtig sind, damit Finanzinstitute nachhaltige Anlageprodukte anbieten können, gehen große Herausforderungen damit einher:

 

1.  Der Mangel an einheitlichen Standards hat zur Folge, dass Investitionsentscheidungen von der Wahl des Ratinganbieters abhängen.

 

2.  Ein schwaches ESG-Rating ist nicht zwangsläufig ein Grund, das betreffende Unternehmen auszuschließen, wenn es bei der Verbesserung seiner Standards und Maßnahmen im Branchenvergleich schnellere Fortschritte erzielt als andere Firmen.

 

3.  Umgekehrt bedeutet ein aktuell hoher ESG-Score nicht unbedingt, dass das Unternehmen auch langfristig nachhaltig sein wird.

 

Diese Herausforderungen zeigen, dass Anleger sich nicht allein auf Ratings verlassen dürfen, sondern genau analysieren sollten, wie Unternehmen bei konkreten ESG-Kriterien abschneiden.

 

Die gängigsten ESG-Strategien

 

Anleger haben verschiedene Optionen, um ESG-Anlagestrategien umzusetzen und mit ihren Investments auf die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen hinzuwirken. Dazu gehören beispielsweise die Auswahl von Investments anhand der oben genannten ESG-Kriterien, die Investition in Anlageprodukte wie Green Bonds, die auf die Erreichung konkreter Nachhaltigkeitsziele ausgelegt sind, Direktinvestitionen in Unternehmen, die eine positive Wirkung auf bestimmte ESG-Themen anstreben, oder die gezielte Einflussnahme auf das Management eines Unternehmens, dessen ESG-Performance zu steigern.

 

 

 Die drei gängigsten ESG-Strategien sind:

 

1) „ESG-Integration“

 

Dieser Ansatz beinhaltet die systematische Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei der finanziellen Analyse eines Unternehmens mit dem Ziel, dessen Stärken, Schwächen sowie Risiken zu bewerten. Diese Strategie hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet und wird mittlerweile weltweit am häufigsten angewendet. 

 

 

2) „Negatives Screening“ oder „Unternehmen ausschließendes Screening“

 

Bei dieser Methode werden Unternehmen ausgeschlossen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen. Das negative Screening ist der älteste Ansatz beim ESG Investing und wird noch heute am zweithäufigsten angewandt.

 

 

3) „Aktivistisches Investieren“

 

Bei diesem facettenreichen Ansatz versuchen Anleger, durch eine Beteiligung an einem Unternehmen dessen Strategie im Sinne einer nachhaltigen Ausrichtung zu beeinflussen.

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