Anlässlich des 100. Jahrestages der Einführung des Frauenwahlrechts haben Tracey Emin und ihr Studio eine Ausstellung mit Werken von Künstlerinnen aus der Sammlung Deutsche Bank auf den Kunstmessen Frieze London und Frieze Masters kuratiert. Anny Shaw berichtet aus den Lounges der Deutsche Bank Wealth Management.
Zur Feier des 100. Jahrestages der Einführung des Wahlrechts für Frauen in Großbritannien und Deutschland (und um darauf aufmerksam zu machen, dass es immer noch Länder gibt, in denen Frauen nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen wählen dürfen) haben die britische Künstlerin Tracey Emin und ihr Studio eine Ausstellung mit rund 60 Werken von Künstlerinnen aus der Sammlung Deutsche Bank kuratiert. Über einen Zeitraum von 35 Jahren hat die Deutsche Bank eine der größten Sammlungen aus Arbeiten auf Papier zusammengetragen.
Die Ausstellung „Another World“ wird in den Lounges der Deutsche Bank Wealth Management auf den beiden Frieze-Messen, Frieze Masters und Frieze London, gezeigt und präsentiert Werke von 34 Künstlerinnen aus dem späten 19. Jahrhundert bis heute. Emins Auswahl umfasst Größen wie Käthe Kollwitz (1867–1945), deren Darstellungen von Frauen und der Arbeiterklasse einen Gegenpol zur männlichen Rhetorik der damaligen Zeit bildeten, und Louise Bourgeois (1911–2010), eine in Frankreich geborene amerikanische Künstlerin, die Emin sehr bewunderte und mit der sie kurz vor deren Tod zusammenarbeitete. Für die Schau hat Emin Bourgeois’ 10am is when you come to me (2006) ausgewählt, ein aus 20 Bildern bestehendes Werk, das auch Darstellungen von den Händen der Künstlerin und denen ihres Assistenten Jerry Gorovoy in Aquarell und Gouache in verschiedenen Rot- und Pinktönen umfasst.
Zu den von Emin ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen zählen Maggi Hambling (*1945), deren Aquatinta eines Reihers von 1993 in Hamblings Worten „irgendwie lustig aussieht“, sowie Marlene Dumas (* 1953), deren Arbeit Girl from a Dutch Painting (1991) keine Einzelperson porträtiert, sondern vielmehr eine Geisteshaltung zum Ausdruck bringt.
Eine Ausstellung für jedermann
Obwohl die Schau Frauen gewidmet ist (Emin und ihr Studio haben alle 670 Künstlerinnen aus der Sammlung gesichtet), wünscht sich Emin, dass mit dem Thema „jeder etwas anfangen kann“. Mit dem Titelkönne ein Schwebezustand oder ein traumähnlicher Zustand gemeint sein, erklärt sie. „Another World kann der Dämmerzustand zwischen Schlafen und Wachen sein. Oder im wörtlichen Sinn eine andere Welt, ein anderes Universum, das Tierreich, oder für mich persönlich das Leben nach dem Tod“, so Emin. Die Künstlerin hat extra für die Ausstellung ein neues Neon-Kunstwerk mit dem Titel Another World geschaffen.
Wir versuchen stets, für die Gäste in unseren VIP-Lounges eine inspirierende und entspannende Atmosphäre zu schaffen, unabhängig davon, ob sie wegen unserer exklusiven Ausstellungen gekommen sind oder sich einfach nur eine kleine Pause gönnen möchten. In diesem Jahr haben Tracey Emin und ihr Team Spektakuläres geleistet.
Nicola West
Global Head of Events, Partnerships & Sponsorships, Deutsche Bank Wealth Management
Ein Viertel der insgesamt 2.694 Künstler aus der Sammlung Deutsche Bank sind Frauen – 4 % mehr als in der National Gallery of Scotland und 20 % mehr als in der Whitworth Art Gallery in Manchester, allerdings 35 % weniger als in der Tate Modern. Mary Findlay, internationale Kuratorin der Abteilung für Kunst, Kultur und Sport der Deutschen Bank, räumt jedoch ein, dass es noch viel zu tun gibt. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Arbeiten von Frauen“, erklärt sie. „Vielfalt und die Förderung von Frauen sind Themen, für die sich die Deutsche Bank stark macht. Die Ausstellung ist eine gute Möglichkeit, diese Ziele weiter voranzutreiben.“
Mit der aufkommenden #MeToo-Bewegung und dem 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts scheint sich die Kunstwelt eindeutig zu verändern. Welchen Rat würde Emin jungen Künstlerinnen, die in der heutigen Zeit Karriere machen wollen, mit auf den Weg geben? „Gut zu verhüten“, witzelt sie. „Nicht mit Galeristen zu schlafen oder mit irgendjemandem, der die Karriere fördern könnte. Bei Konflikten immer sachlich zu bleiben und falls das nicht hilft, auch mal richtig laut zu werden. In jeder Minute, die Gott einem schenkt, zu arbeiten.“ Und das Wichtigste? „Sich nicht mit anderen zu vergleichen.“
Anny Shaw ist eine auf Kunst und Kultur spezialisierte Autorin und Redakteurin aus London. Der Beitrag erschien erstmals in der Sommerausgabe 2018 des LUX magazine.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Abteilung für Kunst, Kultur und Sport der Deutschen Bank.