Nach einem starken ersten Quartal für die meisten großen Aktienmärkte, wobei der S&P 500 am letzten Handelstag im März ein neues Allzeithoch erreicht hatte, erwies sich der April als eine Art Wendepunkt und viel schwächerer Monat für die breiten Aktienmärkte, als wir es seit der bemerkenswerten Rallye, die letzten November begann, gewohnt waren.
Die erhöhte Risikoaversion der Anleger war eine deutliche Reaktion auf die Befürchtungen einer geopolitischen Eskalation im Nahen Osten sowie aufkommende Zweifel, ob die Fed in diesem Jahr überhaupt in der Lage sein wird, die Zinsen zu senken, wobei Letzteres durch eine Reihe von Überraschungen angeheizt wurde.
Die Fed nahm eine restriktivere Haltung ein, da stärkere US-Daten immer schwerer zu ignorieren waren – darunter einige wichtige Zahlen zur Wirtschaftsaktivität und zum Arbeitsmarkt. In diesem CIO Viewpoint Equity – Ein Blick jenseits der „üblichen Verdächtigen“ – kommentieren wir aktuelle Aktienmarktentwicklungen und teilen unsere Sicht in Bezug auf deutsche Large- und Mid-Caps.
Die zentralen Thesen:
- Der April war ein herausfordernder Monat für Aktien, während der Mai bisher positiv verlief. Die Reaktionen auf besser als erwartete Unternehmensgewinne im ersten Quartal waren jedoch im Durchschnitt eher enttäuschend.
- Die Bewertungen europäischer Aktien scheinen im Vergleich zum US-Markt weniger überzogen zu sein, und einige Gründe sprechen dafür, dass dies bei erneuten Marktschwächephasen anhalten dürfte.
- Wir bleiben hinsichtlich des DAX optimistisch, weisen jedoch auf die Marktkonzentration sowie Deglobalisierungsrisiken hin. Der MDAX erscheint günstig bewertet, aber die relative Unternehmensgewinnentwicklung offenbart Nachholpotential.